Erzherzog Friedrich Marsch
Musik: Alfons Czibulka, op. 286

Bearbeitung: Michael Totzauer [more]

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Alfons Czibulka

 

Geboren am 14. Mai 1842 in Kirchdrauf, gestorben am 27. Oktober 1894 in Wien.
Schon in sehr jungen Jahren zeigte sich bei Czibulka eine außerordentliche Begabung für die Tonkunst. In weiterer Folge erhielt er vom Pressburger Domkapellmeister Carl Frajmann Edler von Kochlow eine musikalische Ausbildung und bereits im Alter von fünfzehn Jahren konzertierte Czibulka als Pianist im südlichen Russland.
Im Jahre 1862 war er als Kapellmeister zunächst an der französischen Oper in Odessa tätig, danach im National-Theater Innsbruck und schließlich 1865 neben Franz von Suppé als Zweiter Kapellmeister am Carl-Theater in Wien. Von 1866 bis 1869 diente Alfons Czibulka als Militärkapellmeister beim österreichisch-ungarischen Infanterieregiment Nr. 17 in Bozen, von 1869 bis 1870 in gleicher Funktion bei den „23ern“ in Peterwardein, anschließend bis 1871 beim Infanterieregiment Nr. 20 in Krakau. Von 1872 bis 1880 fungierte er als Kapellmeister beim Infanterieregiment Nr. 25 in Prag, wobei er im Jahre 1880 als Vertreter Österreich-Ungarns den Internationalen Concours für Militärorchester in Brüssel gewinnen konnte.
Von 1880 bis 1883 war Czibulka Militärkapellmeister beim Infanterieregiment Nr. 44 in Triest und wenig später, 1884, wurde seine Operette „Pfingsten in Florenz“ in Wien erfolgreich uraufgeführt. Hierher war auch Czibuilka selbst zurückgekehrt, hatte er doch von 1883 bis 1887 die Position des Militärkapellmeisters im hiesigen Infanterieregiment Nr. 31 inne, wobei er in dieser Zeit die vielbeachteten „Componisten-Abende“ - gemeinsam mit den Musikern der „30er“ - veranstaltete.
Als ziviler Musikdirektor wirkte Czibulka später u. a. 1889 als Dirigent des „Concerthauses Flora“ in Hamburg, ehe er von 1891 bis 1894 wieder als Militärkapellmeister bei den „19ern“ in Wien diente.
Mit Ziehrer, Kral und Komzak gehörte Czibulka, der gebürtige Ungar aus dem Zipser Komitat, zu den populärsten Kapellmeistern der k.u.k Monarchie, der als Zeichen der Anerkennung mehrere österreichische und ausländische Ordens-Dekorationen erhalten hat.
Czibulka komponierte eine große Anzahl populär gewordener Piecen, wie beispielsweise den „Erzherzog Friedrich-Marsch“ op. 286 (1878), den Marsch „Vom Donaustrand“ op. 339 (1887), das Intermezzo „Liebestraum nach dem Balle“ op. 356 (1890) oder die Walzer-Serenade „An Dich! op. 390 (1894).
Von den nahezu über 400 Werken für Orchester kann aber wohl die der Gemahlin Kronprinz Rudolfs gewidmete „Stephanie-Gavotte" op. 312 (1880) als eines der bekanntesten Salonstücke des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden. 

 

 

Erzherzog Friedrich - Marsch op. 286

 
Alfons Czibulka war von 1872 bis 1880 - eine für ihn höchst erfolgreiche Zeit - als Kapellmeister im Infanterieregiment Nr. 25 in Prag tätig, wo dieser Marsch seinem Bataillons-Kommandanten "Seiner königlichen Hoheit Major Erzherzog Friedrich" gewidmet wurde.
Das Stück ist im Mai/Juni 1878 im Verlag Em. Wetzler, Prag für Klavier, Orchester (hier im 2/4 Takt) und für Militärmusik erschienen.
Eine der ersten Aufführungen könnte jene am 9. Mai desselben Jahres beim „Grossen Concert“ in J. M. Schary`s Garten unter der persönlichen Leitung des Komponisten gewesen sein. Gerade die „Schlichtheit“ dieses Werkes charakterisiert die Person des Erzherzogs so treffend, hatte man diesem doch stets fehlenden Ehrgeiz und eine sogenannte naive Gutmütigkeit unterstellt.
Ihm, einem Oberbefehlshaber in Friedenszeiten, einem Sinnbild der österreichischen Arme und des Ersten Weltkrieges, so die Experten.
Dem späteren Regimentsinhaber des k.u.k. Infanterieregiments "Erzherzog Friedrich" Nr. 52 resp. "seinem" Regiment wurde dieser Marsch dann als Regimentsmarsch zugewiesen. Heute ist er der Traditionsmarsch der Heeresunteroffiziersakademie in Enns / OÖ.